Loikum Zahlen und Daten – von A bis Z

Ihr möchtet etwas über Struktur und Kultur, Vergangenes und Aktuelles in Loikum erfahren? Dann schaut hier mal nach. Von A wie „Alte Siedlung“ bis Z wie „Zukunfstwerkstatt“ erfahrt Ihr hier einiges. Viel Spaß beim Stöbern!

Alte Siedlung

In den 60er Jahren wurde am westlichen Ufer des Flüsschens Issel zwischen „Möllenweg“ und der Straße „An der Koplak“ die alte Siedlung errichtet. Hier haben damals überwiegend junge Familien aus Loikum gebaut, die auch die Tradition der „Nachbarschaft“ übernommen haben.

Antoniusbrunnen

Der heilige Antonius („Antonius, der Abt“, 250 – 356 n.Ch.) ist der Pfarrpatron von Loikum. Der Antoniusbrunnen steht zwischen der Kirche und dem Pfarrheim. Die Figur des Heiligen ist von dem Dingdener Künstler Heinz Hölker aus einem tonnenschweren Eifeler Lavablock gehauen worden. Der Brunnen wurde 1986 im Rahmen eines Pfarrfestes auf dem damals neu gestalteten Kirchplatz (Fördermittelprogramm des Landes NRW „Dorferneuerung“) eingeweiht.

Bauernmarkt

Seit Juni 2001 findet freitags nachmittags in Loikum der „Bauernmarkt“ mit dem „Landfrauencafé“ statt, der im Rahmen der „Lokalen Agenda 21“ zur Unterstützung der Direktvermarktung regionaler landwirtschaftlicher Produkte eingerichtet wurde. Die Dorfgemeinschaft unterstützt den Bauernmarkt mit Aktionen der verschiedenen Gruppen und Vereine.

Bildungsangebote

Die Gruppen und Vereine bieten in lockerer Folge Möglichkeiten an, sich in verschiedenen Bereichen zu informieren und weiterzubilden.

Blasorchester

Das heutige Blasorchester geht auf die Loikumer Blaskapelle von 1957 zurück. Treibende Kräfte dieser Blaskapelle waren Mitglieder des Kirchenchores, allen voran Bernhard Bongert. Innerhalb kürzester Zeit waren die 14 Bläser der ersten Stunde in der Lage, bei privaten und kirchlichen Festen den musikalischen Rahmen zu gestalten.

Nachfolger der Loikumer Blaskapelle wurde 1974 das von Josef Schlebes gegründete „Jugendblasorchester“, das seit 1998 den Namen „Loikumer Blasorchester e.V.“ trägt und das Lebenswerk des Gründers darstellt. Für diese Leistung wurde dem bis Anfang 2000 amtierenden Musikalischen Leiter das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Heute besteht das Blasorchester aus etwa 100 Musikanten. Viele davon sind Kinder und Jugendliche, die auch vereinsintern ausgebildet werden. Neben vielen gelegentlichen und regelmäßigen Verpflichtungen in den Nachbarorten gibt es jährlich wiederkehrende Auftritte in Loikum: beim Schützenfest, bei der Fronleichnamsprozession, beim Martinszug, bei der eigenen Weihnachtsfeier, zu der auch die fördernden Mitglieder eingeladen sind, und bei der Mitgestaltung des Hochamtes an Weihnachten und Ostern.

Höhepunkte im Dorf waren das 25jährige Jubiläum 1999, das am Vorabend des Schützenfestes im vollbesetzten Zelt mit einem Festkonzert begangen wurde, und das 40jährige Jubiläum 2014, bei dem das Orchester ein „Open-Air-Konzert“ auf dem Kindergartenplatz gab. Weitere Höhepunkte sind die Konzertreisen in verschiedene europäische Länder.

Boule-Bahn

Im Zuge der Renovierung des Kindergartenspielplatzes 2020 kam die Idee auf den (im Anschluß an den Kindergartenbetrieb) öffentlichen Spielplatz auch für ältere Gruppen mit Sitzgelegenheiten und einer Boule-Bahn aufzuwerten. In Abstimmung mit der Stadt ist dieser Plan bei der Umsetzung der Arbeiten am Spielplatz durch Eigenleistung der Loikumerinnen und Loikumer in die Tat umgesetzt worden. Viele Gruppen haben seitdem die Möglichkeit genutzt und einige unterhaltsame Stunden im sportlichen Vergleich an der Boule-Bahn verbracht. Nachbarschaften haben hier sogar schon Turniere ausgetragen und den besten Boule-Spieler in ihren Reihen ermittelt.

Bürgerbus

Die Idee zum Bürgerbus entstand 2003 in der Zukunftswerkstatt der Dorfgemeinschaft Loikum. Ein erstes Gespräch mit Vertretern der Hamminkelner Stadtverwaltung hat ebenfalls 2003 stattgefunden. Am 26. November 2003 wurde – gemeinsam mit Wertherbruch – der Bürgerbusverein Loikum – Wertherbruch e. V. gegründet. Am 29. März 2005 startete der Bürgerbus-Linienverkehr zwischen Hamminkeln, Dingden, Loikum und Wertherbruch nach Bocholt.

Bürgerhalle

Eine Bürgerhalle in Loikum gab es schon seit den 70er Jahren – in Loikum auch liebevoll „Schuhkarton“ genannt, was schon Aufschluss auf Größe und Bauweise gibt. Ende der 1980er Jahre startete eine Projekt-Initiative aus der Schützenbruderschaft heraus zum Um- und Ausbau der Bürgerhalle zu unserem heutigen „Wohnzimmer“. Nach etwa 3 Jahren Bauzeit und nach insgesamt ca. 12.000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden konnten die Loikumer die neu gestaltete Bürgerhalle am 18. Februar 1990 einweihen.

Viele Jahre in der Verwaltung der Stadt Hamminkeln, liegt die Organisation der Bürgerhalle Loikum seit Januar 2014 nunmehr in den Händen des Trägervereins Bürgerhalle und Jugendraum Loikum e.V.

Die Bürgerhalle lädt durch ihr gemütliches Ambiente inmitten von Loikum nicht nur zu Hochzeits-und Geburtstagsfeiern ein, auch für Tagungen, Schulungen, Versammlungen und Vorträge ist sie mit ihrer Ausstattung hervorragend geeignet. Sie erwartet ein familiäres Flair, in dem sich Ihre Gäste wohlfühlen werden. Die 2021 ebenfalls neu gebaute Außenterrasse ist das i-Tüpfelchen „unseres Wohnzimmers“.

Buswartehäuschen

Aus Begeisterung über den Erfolg beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ im Jahr 1993 (Teilnahme am Bundeswettbewerb) wurde in Eigenleistung und mit Unterstützung einiger Loikumer Unternehmer ein Buswartehäuschen für die Schulkinder auf dem Dorfplatz errichtet. Im Rahmen der Dorfaktionen in 2003 und 2014 wurde das Wartehäuschen von der Landjugend unter sachkundiger Leitung neu gestrichen. Seit November 2023 ist aus dem Wartehäuschen (auch liebevoll „Sachsenhalle“ genannt) nach Errichtung eines gleich großen Anbaus die Loikumer Dorfoase entstanden. Sie beheimatet heute den ersten Loikumer Snack und Getränke-Automaten (siehe auch Dorfoase).

Direktvermarktung

Einige Bauernhöfe in Loikum vermarkten ihre Produkte direkt: Ob an der „Milchtankstelle“ oder den „Eierhäuschen“ in Loikum kann man an einigen Stellen im Dorf rund um die Uhr Lebensmittel einkaufen.

Dorfkarneval

Seit 1991 feiert die Dorfgemeinschaft jedes Jahr Karneval in der Bürgerhalle. Am oftmals vierstündigen Programm sind auf und hinter der Bühne Närrinnen und Narren aus den verschiedenen Gruppen und Vereinen beteiligt. Die Darbietungen reichen von Liedbeiträgen über Sketche und Büttenreden bis zum obligatorischen Männerballett und den Tanzmariechen. Der Dorfkarneval erfreut sich mittlerweile so großer Beliebtheit, dass zwei Veranstaltungen durchgeführt werden.

Dinge, wie z.B. Bühne, Kostüme oder Lautsprecheranlage, die vom Karnevalskomitee für die Sitzungen angeschafft wurden, können von Loikumer Gruppen und Vereinen ausgeliehen werden.

Dorfoase

Seit November 2023 ziert die „Dorfoase“ den Dorfplatz in Loikum. Aus der Situation heraus, dass es in Loikum seit längeren schon kein Lebensmittelgeschäft mehr gibt und die Gaststätten in Loikum auch keinen Regelbetrieb mehr für Radfahrer und Besucher anbieten können, ist der Gedanke einer Alternativen „Versorgung“ mit Snacks und Getränken entstanden. Die heute immer beliebter werdenden Verkaufsautomaten schienen da ein gangbarer Weg zu sein. Ein Antrag zur Förderung im Rahmen des Leader Programms wurde schließlich bewilligt und so entstand mit „Mitteln des Bundes und des Landes NRW aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ mal wieder ein neues, typisches Loikumer Projekt.

Mit viel handwerklicher Eigenleistung der Dorfgemeinschaft, insbesondere der Jungen Loikumerinnen und Loikumer, ist die heutige Dorfoase als Erweiterung des ehemaligen Buswartehäuschens (auch liebevoll „Sachsenhalle“ genannt) entstanden. Diese beherbergt heute den ersten Verkaufsautomaten im Dorfkern und bietet rund um die Uhr neben Getränken auch Snacks wie Chips, Süßigkeiten und herzhaftes.

Dorfplatz

Im Rahmen des Dorf- und Kinderschützenfestes wurde am 10. September 2000 der neu gestaltete Dorfplatz in Anwesenheit von Vertretern der Stadt Hamminkeln und der Sponsoren offiziell eingeweiht.

Die bis dahin überwiegend als Parkplatz genutzte Fläche ist nach Plänen ortsansässiger Fachleute von Handwerkern und Helfern aus dem Dorf zu einem kleinen Kommunikationsbereich mit Sitzbänken, einem Kinderspielgerät, und einem Informationsschaukasten umgewandelt worden. Das geschah unter Berücksichtigung von Umweltschutzgedanken: Es wurden rund 65 m² Pflasterfläche entsiegelt, so dass die Versickerung von Oberflächenwasser möglich ist. Die Begrünung mit Bäumen, Sträuchern und Gräsern ist standortgerecht. Diese Gemeinschaftsaktion stellt einen von vielen wichtigen Beiträgen zur Verbesserung der Lebensqualität im Dorf dar.

Der neu gestaltete Dorfplatz lädt sowohl Loikumer Bürgerinnen und Bürger als auch auswärtige Gäste zum Ausruhen und Verweilen ein.

Dorfwettbewerb – „Unser Dorf soll schöner werden“ und „Unser Dorf hat Zukunft“

Seit 1989 hat Loikum immer mal wieder am Dorfwettbewerb teilgenommen. Dabei wurde mehrfach die Goldmedaille auf Kreis- und Landesebene erreicht. Eine Silbermedaille auf Bundesebene brachte Loikum sogar 2018 in den Europäischen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.

Die Platzierungen:

Kreisebene
Landesebene
Bundesebene
Europäische Ebene
1989: 9. Platz und Sonderpreis
1991: 4. Platz
1993: Goldmedaille 1993: Goldmedaille 1993: Bronzemedaille
1994: außer Konkurrenz, Sonderpreis
1999: Silbermedaille
2002: Goldmedaille 2003: Silbermedaille
2008: Silbermedaille
2014: Goldmedaille 2015: Goldmedaille 2016: Silbermedaille 2018: Europäischer Dorferneuerungspreis

Ehrenmal

Im Rahmen des Schützenfestes 1998 wurde das von der Dorfgemeinschaft neu gestaltete Ehrenmal eingeweiht. Das alte Ehrenmal ist 1929 als Gedenkstätte für die Gefallenen des I. Weltkrieges errichtet und Anfang der 50er Jahre durch zwei Gedenktafeln für die Opfer des II. Weltkrieges erweitert worden. Die, das Ehrenmal umgebende Mauer wies starke Schäden auf und die Bepflanzung mit Fichten, Eiben und Rhododendron machte einen dunklen und trostlosen Eindruck. Die Pläne für die baulichen Veränderungen und die neue Bepflanzung sowie die anfallenden Arbeiten wurden von der Dorfgemeinschaft, allen voran von den Mitgliedern der Schützenbruderschaft ausgeführt. Die Pflege der Grünanlagen haben die Nachbarn übernommen.

Energiebilanz

Loikum weist eine positive Energiebilanz auf: Es wird mehr Strom durch Photovoltaikanlagen und Biogasanlagen erzeugt, als von Betrieben und Haushalten unseres Dorfes verbraucht wird. Eine weitere zukunftsweisende Besonderheit sind drei effektive Nahwärme – Verbundsysteme.

Entsiegelung

Seit den Wettbewerben 1993 ist die Dorfgemeinschaft Loikum bemüht, immer da, wo es möglich und sinnvoll ist, Flächen zu entsiegeln. Die erste Maßnahme dazu war die Anlage der beiden Rosenbeete am Sportplatz. Hierdurch wurde gleichzeitig der Einmündungsbereich „An der Koplak“ in die Antoniusstraße gegliedert. Mit der Umgestaltung des Dorfplatzes 2000, der Anlage von Fahrbahnteilern 1999 und 2002 und der Neugestaltung des Kirchplatzes im Mai 2003 sind weitere Pflasterflächen aufgenommen, entsiegelt und mit standortgerechten Bäumen, Sträuchern, Stauden und Gräsern begrünt worden. Damit ist der Dorfgemeinschaft Loikum ein wichtiger Beitrag gelungen, mehr Grün ins Dorf zu bringen. Die Grüngestaltung wurde auch beim Umbau des Multifunktionsplatzes zwischen Bürgerhalle und Kinderkarten fortgesetzt.

Fahnenschwenker

Die Fahnenschwenkergruppe gehört zur St. Antonius – Schützenbruderschaft und wurde 1960 neu gegründet. Fahnenschwenker in der Schüler-, Jugend- und Seniorengruppe pflegen das traditionelle Fahnenschwenken der niederrheinischen Art. In diesem ursprünglich religiös geprägten Brauchtum werden die Fesselung und Entfesselung des hl. Sebastian symbolisch dargestellt. Die Darbietungen der Fahnenschwenker sind fester Bestandteil des Loikumer Schützenfestes. In allen drei Altersklassen haben die Loikumer schon viele Siege und Pokale auf Bezirksebene errungen.

Fahrbahnteiler

Im April 1999 richtete die Dorfgemeinschaft mit Unterstützung der Stadt Hamminkeln an der südlichen Ortseinfahrt L 896 – Antoniusstraße einen Fahrbahnteiler ein. Die vorhandene Fahrbahnmarkierung aus weißer Farbe war durch Abnutzung und Verwitterung kaum noch zu erkennen. Als Folge davon ereigneten sich in den vergangenen Jahren mehrere Unfälle mit zum Teil erheblichen Personenschäden. Durch den neuen Fahrbahnteiler ist die Verkehrssicherheit erhöht und ein Beitrag zum ortsgerechten Straßenverkehr geleistet worden.

Im Mai 2002 wurde auf Anregung der Dorfgemeinschaft Loikum der Einmündungsbereich Wüsterweg/Antoniusstraße durch einen Fahrbahnteiler und ein Beet klarer gegliedert. Dabei hat die Dorfgemeinschaft Loikum die Bepflanzung übernommen. Die Pflege ist – wie bei einem weiteren Fahrbahnteiler auch – durch „Patenschaften“ von Loikumerinnen und Loikumern gewährleistet.

Fahrradunterstand

Den alten Fahrradunterstand auf dem Kindergartenplatz haben Mitglieder der Dorfgemeinschaft Loikum 1993 mit Mitteln der Stadt Hamminkeln zu einem Mehrzweckraum umgebaut, der vielfältig genutzt wird: als Lagerraum für Kindergartenspielzeug bzw. Ausstattungsgegenstände für Feste in der Bürgerhalle, als Glühwein-Verkaufsraum beim Martinszug oder als „Speiseraum“ bei den Pflanz- und Pflegeaktionen. In 2003 und 2014 wurde der Fahrradunterstand von der Landjugend neu gestrichen. Im Zuge der Umgestaltung des Multifunktionsplatzes wurde ein weitere Anbau als Lager für die Bürgerhalle geschaffen.

Frauengemeinschaft (kfd)

Die „Katholische Frauengemeinschaft Loikum“ besteht seit 1903; damals trug sie noch den Namen „Mütterverein“. Ihr Motto: „bunt, kreativ, vielfältig“ bietet Raum für verschiedenste Aktivitäten: Neben der Gestaltung von Gottesdiensten gibt es außer sportlichen Veranstaltungen noch Bildungsangebote oder einfach Unterhaltung.

Ziele der Arbeit sind: Stärkung des Miteinander von Jung und Alt, Eingliederung zugezogener Familien und Förderung des ökumenischen Gedankens.

Freiwillige Feuerwehr

Die Löschgruppe Loikum wurde 1935 gegründet. Ihr gehören etwa 30 Aktive, einige Jungfeuerwehrleute und sowie Alterskameraden an. Seit 2022 gibt es auch eine Kinderfeuerwehr zusammen mit Wertherbruch. Die Schwerpunkte der Arbeit der Feuerwehr liegen in den Bereichen „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“. Daneben spielen regelmäßige Übungen und überörtliche Leistungsnachweise eine große Rolle. Welche Bedeutung die Stadt Hamminkeln der Freiwilligen Feuerwehr Loikum beimisst, zeigt sich auch immer wieder im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Hamminkeln. Darin ist der Standort-Loikum in der Flächenstadt als ein fester und bedeutender Bestandteil beschrieben. Im Jahr 2006 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus als Gemeinschaftsprojekt von Stadt, Dorfgemeinschaft und Löschgruppe Loikum mit viel Eigeninitiative und zusätzlichen Ehrenamts-Stunden neugebaut. Die Pflege des Gebäudes ist für die Mitglieder der Löschgruppe Loikum Ehrensache.

Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Loikum richtet seit 2016 im 2-jährlichen Rhythmus den Loikumer Herbstmarkt aus.

Friedhofshalle

Eigenverantwortung und bürgerschaftliches Engagement haben in Loikum Tradition. Als im Zuge der Flurbereinigung das Friedhofsgelände erweitert wurde, reifte in Loikum der Plan, eine Leichenhalle zu bauen, denn bis dahin wurden die Toten zu Hause aufgebahrt. Träger dieser Gemeinschaftsarbeit war ein Leichenhallen-Bauausschuss, in dem Vertreter des Gemeinderates, des Kirchenvorstandes, der örtlichen Gruppen und Vereine und sachkundige Bürger zusammenwirkten. Die Arbeit der ortsansässigen Handwerker wurde in Feierabendstunden, an Samstagen und an Urlaubstagen durch freiwillige Helfer unterstützt, die Hand- und Spanndienste leisteten. Im Sommer 1974 konnte die mit großer Eigenleistung erstellte Friedhofshalle eingeweiht werden. Sie ist dem hl. Josef, dem Schutzpatron der Sterbenden, gewidmet.

Friedhofsvorplatz

In den Jahren 2004 und 2005 wurden im Bereich vor dem Friedhof einige grundlegende Maßnahmen durchgeführt: Die „Müllkippe“ wurde entfernt und durch einen Containerplatz ersetzt, der Zuweg zum Friedhof wurde in direkter Richtung auf das Friedhofskreuz verlegt und als Allee mit Hainbuchenheistern gestaltet, der ungepflegte Busch wurde gerodet, sodass die große Eiche jetzt deutlich als Solitär steht. Die Flächen rechts und links vom Weg zum Friedhof sind parkähnlich angelegt. Die Wiesenfläche wurde in eine Wildblumenwiese umgewandelt. Die Einfassung des Friedhofs mit einer Ligusterhecke wurde durch ein modernes Friedhofstor vervollständigt.

Fronleichnamsprozession

Bei den alljährlichen Fronleichnamsprozessionen werden die Altäre an der Friedhofshalle, an der Mühle, am Kreuz hinter dem Sportplatz und vor dem Kindergarten von vier Nachbarschaften aufgebaut und festlich geschmückt. Weitere Nachbarschaften schmücken den Prozessionsweg mit Blumen, Tannenkränzen und Fahnen.

Geschichte

Die Ursprünge von Loikum reichen möglicherweise bis in die fränkische Zeit des 9. und 10. Jahrhunderts zurück. Diese Vermutung lässt sich durch die Deutung des Ortsnamens stützen. Die Silbe „Loik“ ist wahrscheinlich eine Kurzform von „Chlodwig“ oder „Ludwig“, und so hießen einige Frankenkönige. Die Silbe „um“ bedeutet „Heim“, und daher kann Loikum mit „Ludwigsheim“ übersetzt werden.

Kirchlich gehörte die Bauerschaft Loikum bis ins 16. Jh. zur katholischen Mutterpfarrkirche St. Cyriakus in Hamminkeln (heute evangelische Kirche). In einer Urkunde von 1541 wird erstmalig die Existenz einer Kapelle in Loikum erwähnt. In derselben Urkunde ist auch die Abtrennung Loikums von der Hamminkelner Mutterpfarrkirche belegt. Seitdem gilt Loikum als eigenständige Pfarrei. Hintergrund für die Trennung waren Auswirkungen der Reformation: Die Mutterpfarre Hamminkeln folgte geschlossen der Lehre Martin Luthers, während die „Filiale“ Loikum dem katholischen Glauben treu blieb.

Hecken

Durch Maßnahmen der Flurbereinigung zu Beginn der 70er Jahre wurde die Kulturlandschaft hauptsächlich unter Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit umgestaltet. Dabei sind viele Hecken aus dem Landschaftsbild verschwunden. In Loikum sind Gott sei Dank einige Hecken erhalten geblieben.

Im Dorfkern gibt es Hecken am Sport- und Spielplatz, am Feuerwehrgerätehaus, am Kindergarten und rund um den Friedhof. Bei den Pflanzaktionen der Dorfgemeinschaft Loikum sind neben Hochstämmen auch viele Sträucher (Schlehen, Wildrosen u. a.) angepflanzt worden, um neue Lebensräume für Kleintiere, Vögel und Insekten zu schaffen und um Biotope untereinander zu vernetzen.

Herbstmarkt

Seit 2016 richtet der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Loikum den Herbstmarkt im 2-Jahres Rhythmus immer am 03. Oktober in Loikum aus. Mit etwa 60 lokalen, sowie regionalen und überregionalen Ausstellern und vielen, vielen Gästen von Nah und Fern ist der Herbstmarkt in Loikum eine feste Größe für Aussteller und Besucher geworden. An zahlreichen Ständen werden selbst gefertigte Handarbeiten, Kunsthandwerk und Produkte aus der Region sowie Speisen und Getränke angeboten.

In gemütlicher und herbstlich dekorierter Atmosphäre rund um Feuerwehr, Bürgerhalle, Kindergarten und Dorfoase tummeln sich Besucher und erfreuen sich an der bunten Mischung an Verkaufsständen. Loikumer Gruppen und Vereine sowie Privatpersonen bieten ihre Waren genau so an wie professionelle Markt-Beschicker und Hobby-Aussteller aus der Region. Ein abwechslungsreiches und wechselndes Rahmenprogramm mit zum Beispiel Ponyreiten, Alpaka-Gehege, Kutsch-Fahrten, live präsentierter Handwerkskunst, Ausstellung alter Landmaschinen, Greifvogel-Vorführung lässt die Besucher gerne in Loikum verweilen. Es fehlt natürlich auch nicht an den typisch herbstlichen Genüssen wie Federweißer, Zwiebelkuchen, Reibekuchen und Waffeln.

Entstanden ist die Idee des Herbstmarktes bereits 1997 auf Anregung der Katholischen Frauengemeinschaft Loikum und in Zusammenarbeit mit der evangelischen Frauenhilfe aus Wertherbruch. Unter reger Beteiligung der Dorfgemeinschaft ist noch im selben Jahr der erste Herbstmarkt in Loikum mit großem Erfolg durchgeführt worden. Seitdem findet er jährlich abwechselnd in Loikum und Wertherbruch statt.

Hilfsaktionen

Kinder-Karneval im Rott

Dass man im Karneval Spaß haben und gleichzeitig für andere etwas Gutes tun kann, beweisen seit 1978 die Kinder, die in der Loikumer Gemarkung „Im Rott“ wohnen. Jedes Jahr ziehen sie lustig verkleidet zu allen Bauernhöfen und Häusern in ihrer Nachbarschaft und bitten um eine Spende für die Aktion Mensch. Neben den Süßigkeiten, die sie behalten dürfen, sammeln sie weiter Geld für bedürftige Menschen.

Sternsinger

Seit 1986 ziehen Messdienerinnen und Messdiener und andere Kinder aus der Pfarrgemeinde zum Fest der Heiligen Drei Könige als Sternsinger zu allen Häusern und Wohnungen in Loikum und zu den Angehörigen der Pfarrgemeinde St. Antonius, die in Wertherbruch wohnen. Sie sprechen einen Segensspruch und sammeln für Not leidende Kinder in den Missionsgebieten.

Infrastruktur

Die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs war bis zur Geschäftsaufgabe im Jahr 1998 durch einen Laden mit supermarktähnlichem Angebot gewährleistet. Danach konnten sich die Loikumerinnen und Loikumer mit Lebensmitteln nur noch einmal wöchentlich an einem Verkaufswagen eines Dingdener Direktvermarkters versorgen. Seit 2001 findet jeweils freitags auf dem Dorfplatz der „Niederrheinische Bauernmarkt“ statt, auf dem u. a. Obst, Gemüse, Fleisch, Geflügel, Käse und Fisch angeboten wird.

Die Trinkwasserversorgung Loikums erfolgt über den Wasserverband Wittenhorst. In den Außenbereichen gibt es auch immer noch Einzelbrunnen zur Trinkwasserversorgung. Über private oder Nachbarschafts-Initiativen ist das Versorgungsnetz des Wasserverbandes aber auch im Außenbereich immer weiter gewachsen. So ist zum Beispiel zuletzt in den Jahren 2023/24 die Nachbarschaft Bottergatt durch Eigeninitiative an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen worden. Bei der Abwasserbeseitigung ist Loikum über eine Druckrohrleitung mit der Zentralkläranlage in Hamminkeln verbunden.

Die Abfallentsorgung geschieht in getrennten Verfahren: Wertstoffe werden im gelben Sack gesammelt, Papier und Pappe in der blauen Tonne und Altglas in Containern. Kompostierbare Abfälle werden überwiegend in Kompostern in den privaten Gärten entsorgt; Grünschnittsammlungen der Stadt Hamminkeln finden 2 mal im Jahr in den Ortsteilen, ansonsten jede Woche an zentraler Stelle in Hamminkeln statt. Der Restmüll landet in der grauen Tonne. Das in Hamminkeln seit einigen Jahren eingeführte Wiegesystem hat zu einem bewussten Verhalten der Bürgerinnen und Bürger bei der Müllvermeidung und der Müllentsorgung geführt.

Die Verkehrsanbindung Loikums ist für den Individualverkehr mit dem PKW ideal: Der Autobahnanschluss an die A3 ist nur ca. 3 km vom Ortskern entfernt. Im öffentlichen Nahverkehr gibt es allerdings nur zwei Buslinien, und zwar Wesel – Wertherbruch und Bocholt – Rees. Die Fahrpläne beider Linien sind dem Schulbusbetrieb angepasst. Seit 2005 fährt der Bürgerbus von Montag bis Samstag im Zwei-Stunden-Takt von Hamminkeln über Dingden, Loikum und Wertherbruch nach Bocholt.

Jugendraum oder Jugendkeller

Mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses bot sich die Gelegenheit, einen Keller unter dem Gerätehaus zu bauen. Mit finanzieller Hilfe des Landes NRW und des Kreises Wesel und mit ganz viel Eigenleistung ist hier der Jugendkeller entstanden.

Heute wird im Jugendkeller Jugendarbeit geleistet. Wöchentlich finden offene Treffs für Kinder und Jugendliche statt, die Jugend des Blasorchesters probt hier, die Landjugend hält Ihre Sitzungen und „Events“ hier ab. Aber auch die Schützen nutzen den Raum mit Ihrer mobilen Schießanlage; Gruppen und Vereine haben hier Platz für Versammlungen. Hier wird Darts, Billard und Kicker gespielt und „geklönt“.

Also insgesamt ein Raum für Jung und Alt oder kurzum für alle Loikumer! Wirklich alle Loikumer! Denn Menschen mit Handicap oder kleine Menschen im Kinderwagen gelangen per Außen-Aufzug ins Kellergeschoss und wieder nach oben!

Kindergarten

Den Kindergarten St. Antonius gibt es seit 1971. Im ehemaligen Schulgebäude werden 75 Kinder aus Loikum und Wertherbruch in drei Gruppen betreut.

Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit sind: die Familien ergänzende Erziehung und die integrative Arbeit. Besonderer Wert wird in der Vorschulerziehung auf die Spracherziehung und die Erziehung zur Selbstständigkeit gelegt.

Um das Zusammenleben von Jung und Alt schon von frühester Kindheit an zu fördern, beteiligt sich der Kindergarten an der Gestaltung von Familiengottesdiensten, den Aktivitäten im Dorf und von Anfang an am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.

Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der Erziehungsarbeit haben Eltern, Erzieherinnen und freiwillige Helferinnen und Helfer aus der Dorfgemeinschaft Loikum und aus Wertherbruch das Kindergartenumfeld verbessert und gepflegt: Die Kindergartenwiese wurde völlig umgestaltet und mit kindgerechten Spiel- und Sportgeräten ausgestattet. 2022 wurde der Spielplatz noch mal mit viel Eigeninitiative der Eltern und der Dorfgemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Stadt Hamminkeln neu gestaltet

Um Kindern in der „Dritten Welt“ zu helfen, für die der Kindergarten- und Schulbesuch nicht selbstverständlich ist, beteiligt sich der Kindergarten mit Elternhilfe am Herbstmarkt und verkauft selbst gefertigte Spielwaren, Marmeladen und anderes. Mit diesem Erlös und dem Gewinn vom Glühweinverkauf am Martinstag unterstützt der Kindergarten, zusammen mit der Grundschule in Wertherbruch, seit 1995 soziale Projekte und Einrichtungen.

Kirchenchor

Der Kirchenchor St. Antonius Loikum wurde 1877 gegründet und konnte am 21.04.2002 sein 125¬jähriges Jubiläum feiern. Die Hauptaufgabe sehen die Sängerinnen und Sänger in der Mitgestaltung der Liturgie und in der Pflege der Kirchenmusik. Außerdem beteiligt sich der Kirchenchor an ökumenischen Andachten.

Zur Verschönerung des Dorfes und zur Attraktivitätssteigerung des Bauernmarktes stellt der Kirchenchor seit Advent 2001 einen großen Tannenbaum auf dem Dorfplatz auf. Diese Aktion hat bei den Loikumerinnen und Loikumern und auch bei den Gästen großen Anklang gefunden.

Kirchengemeinde

Kirchlich gehörte die Bauerschaft Loikum bis ins 16. Jh. zur katholischen Mutterpfarrkirche St. Cyriakus in Hamminkeln (heute evangelische Kirche). In einer Urkunde von 1541 wird erstmalig die Existenz einer Kapelle in Loikum erwähnt. In derselben Urkunde ist auch die Abtrennung Loikums von der Hamminkelner Mutterpfarrkirche belegt. Seitdem gilt Loikum als eigenständige Pfarrei. Hintergrund für die Trennung waren Auswirkungen der Reformation: Die Mutterpfarre Hamminkeln folgte geschlossen der Lehre Martin Luthers, während die „Filiale“ Loikum dem katholischen Glauben treu blieb.

St. Antonius Loikum ist seit Dezember 2013 in die Pfarrgemeinde Maria Frieden eingemeindet. Wir bilden mit St. Pankratius Dingden, Maria Himmelfahrt Hamminkeln, Heilig Kreuz Mehrhoog und Christus-König Ringenberg eine Fusion.

Patronat der Kirche: St. Antonius
Anzahl der katholischen Christen in Loikum: 833 (Stand Dez. 2010)

Mehr zur Kirchengemeinde auch auf der Internetseite der Pfarrei Maria Frieden: Gemeinde St. Antonius Loikum

Kirchplatz

Im Mai 2003 wurden in einer großen Gemeinschaftsaktion (ca. 40 freiwillige Helferinnen und Helfer) vorbereitende Arbeiten für die Neugestaltung des Kirchplatzes geleistet.

Die Pläne für die Neugestaltung des Kirchplatzes sind von Mitgliedern der Dorfgemeinschaft Loikum erstellt worden. Zwei neue Wege ermöglichen jetzt einen freien Zugang zum Kirchenportal und zum Pastorat. Durch die neuen Beete, die mit Kugelahorn und Liguster von der Dorfgemeinschaft bepflanzt wurden, wird einerseits der Kirchplatz zur Straße hin begrenzt und andererseits die Straßenführung deutlicher betont. Seit 2014 erinnert eine Metallplatte auf dem Kirchplatz daran, dass früher hier der Friedhof war.

Kopfweiden

Seit dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ 1989 sind im Dorf entlang der Issel und im Dorfumfeld rund 100 Kopfweiden gepflanzt worden. Darüber hinaus stehen an mehreren Gräben und Gewässern im Außenbereich von Loikum ältere Kopfweiden.

Die Feuerwehr, die Schützenbruderschaft sowie Privatpersonen haben den Kopfweidenschnitt übernommen. Diese landschaftspflegerische Aufgabe ist ein Schwerpunkt der freiwillig geleisteten Arbeiten im Herbst und Winter.

Landfrauen

Die „Rheinische Landfrauenvereinigung Loikum-Töven-Mehrhoog“, wie die Landfrauen mit ihrem vollständigen Namen heißen, wurde 1974 gegründet. Ihr gehören heute über 200 Bäuerinnen und Nichtbäuerinnen an. Schwerpunkte der Arbeit der Landfrauenvereinigung sind die Pflege der dörflichen Kultur, die Interessenvertretung der Frauen im ländlichen Raum und die Information und Weiterbildung in beruflichen, häuslichen und familiären Fragen. Dabei geben die Landfrauen in Vorträgen und Seminaren ihr eigenes Wissen und Können weiter, z.B. zu Themen wie: Ernährung und Gesundheit, Rückenschule, Brot backen, Computer im landwirtschaftlichen Betrieb, Einkommenskombinationen. Die Landfrauen kümmern sich um die Verbesserung der Verhältnisse im ländlichen Raum im Rahmen der „Lokalen Agenda 21“.

Landjugend

Seit 1959 besteht die katholische Landjugendbewegung (KLJB) Loikum. Ihr gehören Jugendliche und junge Erwachsene an. Unter dem Motto „Arbeit von Jugendlichen für Jugendliche“ finden Aktivitäten in verschiedenen Bereichen statt: Sport-, Spiele- und Videoabende, gemeinsames Kochen und Essen, Gestaltung religiöser „Frühschichten“ vor Weihnachten und Ostern, Fahrten und Radtouren. Die KLJB sieht ihre Hauptaufgabe in der Mitgestaltung des Lebens in der Pfarrgemeinde und im Dorf. Sie macht bei den Pflanz- und Pflegeaktionen, beim Dorfkarneval und viele anderen Aktionen im Dorf aktiv mit.

Martinszug

Organisatorischer und emotionaler Höhepunkt im „Kindergartenjahr“ ist der Loikumer Martinszug, der zusammen mit der Grundschule Wertherbruch durchgeführt wird und der alljährlich viele Familien mit ihren Kindern aus den umliegenden Nachbarorten und sogar aus Wesel und Bocholt anlockt. Die Anziehungskraft ist so groß, dass jedes Jahr ca. 500 Martinstüten ausgegeben werden, was auf eine Teilnahme von mehr als 1000 Personen schließen lässt. Begleitet von drei Musikgruppen, führt der Martinszug an den festlich geschmückten Häusern und Vorgärten der alten und neuen Siedlung vorbei zurück zum Kindergartenplatz. Hier wird die Geschichte vom heiligen Martin und dem armen Bettler wirklichkeitsnah nachgespielt, die Kinder erhalten ihre Martinstüten, und die Erwachsenen lassen den Abend bei Glühwein oder alkoholfreiem Punsch ausklingen.

Mehrgenerationenhaushalte

In Loikum leben noch in mehr als 30 Haushalten zwei, drei und sogar vier Generation unter einem Dach. Dadurch ist das Miteinander von Jung und Alt schon im Alltag gegeben.

Motto

Im Zuge der Wettbewerbe des Jahres 1993 auf Kreis-, Landes- und Bundesebene gab sich die Dorfgemeinschaft Loikum ein Motto, mit dem alle Loikumerinnen und Loikumer zur Mitarbeit und zum bürgerschaftlichen Engagement aufgerufen werden. Es lautet: „Keiner kann alles, niemand kann nichts und gemeinsam schaffen wir viel!“ Dieses Motto ist seitdem Ansporn und Impuls, Gemeinschaftsaufgaben eigenverantwortlich zu lösen, und bietet zusammen mit der freien Interpretation des Ortsnamens „Läven Oem Issel Kerk Un Möll“ für alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit der Identifikation mit unserem Ort. Im Zuge der Vorbereitung des Europawettbewerbs 2017/2018 wurde in der Zusammenfassung der Aktivitäten im Dorf der Begriff der „Dableibefürsorge“ geprägt; wir kümmern uns darum, dass das Leben in Loikum lebenswert bleibt.

Mühle

Die Loikumer Mühle ist eine Kappenwindmühle und wurde 1856 aus rund 500.000 Feldbrandsteinen erbaut. 1940 entstand der Anbau als Lager für den Landhandel. Ein Jahr später wurden die Flügel durch Blitzeinschlag vernichtet. Die 30 Zentner schweren Mühlsteine wurden nun von einem Benzin-, später von einem Elektromotor angetrieben. Seit 1984 steht das Mahlwerk still.

Die Mühle steht unter Denkmalschutz und wurde 1986 mit Mitteln der Gemeinde Hamminkeln, des Kreises Wesel, des Landschaftsverbandes und des Eigentümers renoviert.

Nachbarschaften

Lange und heute noch lebendige Tradition haben in Loikum die Nachbarschaften. Nachbarn in diesem Sinne sind nicht die Leute von nebenan, sondern Nachbarn haben besondere Rechte und Pflichten. So haben sie z.B. das Recht, in Notfällen und bei freudigen oder auch traurigen Anlässen die Hilfe der anderen in Anspruch zu nehmen und andererseits auch die Pflicht, diese Hilfe zu gewähren. Außerdem sind die Nachbarschaften in die Pflege des Brauchtums eingebunden, so z.B. beim Schmücken der Altäre für die Fronleichnamsprozession und bei der Gestaltung der Erntedankumzüge und beim „Kränzen“ aus Anlass von Hochzeiten.

Neue Siedlung

In den 1970er Jahren entstand am südwestlichen Rand von Loikum ein größeres neues Siedlungsgebiet. Hier bauten überwiegend Leute aus verschieden Städten des Ruhrgebietes. Im Laufe der folgenden Jahre wuchs die neue Siedlung weiter, indem meist junge Loikumer Familien hier ihre Häuser bauten.

Nutzung / Umnutzung alter Bausubstanz

Mit der ehemaligen Molkerei, der alten Küsterei, der ehemaligen Bäckerei, dem alten Lehrerhaus und den beiden Bauernhöfen rechts und links neben der Kirche besitzt der Dorfkern Loikums Gebäude, die 100 Jahre oder älter sind. Der Weitsicht der Besitzer ist es zu verdanken, dass sie bis heute erhalten worden sind, obwohl sie zum Teil ihre ursprüngliche Nutzung verloren haben.

Als im Jahr 1999 der Verkauf der ehemaligen Molkerei anstand, bot sich wegen der Gebäudeschäden aus wirtschaftlichen Überlegungen der Abriss an. Fasziniert von der Fassade, hat ein Loikumer Bauunternehmer das Haus gekauft, nach Plänen eines ortsansässigen Architekten saniert und umgebaut und einer Nutzung mit Büro und Mietwohnungen zugeführt.

Die alte Küsterei stammt aus den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts und ist seitdem von der kath. Kirchengemeinde instand gehalten worden. Sie dient auch heute noch als Wohnhaus. 2023 ist das Grundstück mit Küsterei in Privatbesitz übergegangen.

Die ehemalige Bäckerei hinter dem Ehrenmal ist Anfang der 80er Jahre vom damaligen Besitzer saniert, zu Eigenheimen umgebaut und verkauft worden.

Das alte Lehrerhaus ist 1874 als einstöckiger Bau neben der Schule (heutiger Dorfplatz) errichtet worden. Da der Lehrer, der 1879 die Stelle in Loikum antrat, 12 Kinder hatte, wurde das Lehrerhaus aufgestockt und erhielt im Wesentlichen sein heutiges Aussehen. Im Jahr 1984 kaufte ein Arzt, der im Nachbarort seine Praxis hat, das Gebäude und erweiterte es vor einigen Jahren um einen Wohnanbau und einen Garagenteil.

In beiden Bauernhöfen im Ortskern wurden landwirtschaftlich genutzte Gebäudeteile umgewidmet und zu Wohnungen für die junge Generation ausgebaut.

Obstwiesen

Bei einigen Bauernhöfen gibt es noch alte und auch neu angelegte Streuobstwiesen. Ein großer Teil der Früchte – vorwiegend Äpfel – werden in der Hamminkelner Obstkelterei van Nahmen zu Apfelsaft verarbeitet.

Pfarrhaus / Pfarrheim

Das Pastorat ist im Jahr 1763 erbaut worden und erscheint heute im Vergleich zur 800 – Seelen – Gemeinde als Wohnhaus für einen einzigen Geistlichen überdimensioniert. Dazu muss man allerdings wissen, dass es in den vergangenen Jahrhunderten nicht leicht war, einen Pfarrer für die Stelle in einem so kleinen Dorf zu gewinnen. Um einen Anreiz für Geistliche zu schaffen, dauerhaft in Loikum zu bleiben, wurde daher ein großes Pastorat gebaut, zu dem auch eine kleine Landwirtschaft und entsprechende Wirtschaftsgebäude gehörten. Aus dem ehemaligen Kuh- und Schweinestall im rechten Teil des Pastorats wurde 1986 im Zuge einer notwendigen Renovierung des Gesamtgebäudes mit großer Eigenleistung der Pfarrangehörigen das heutige Pfarrheim erstellt. Es dient seitdem den kirchlichen Gruppen und Vereinen und der Dorfgemeinschaft Loikum als Versammlungsraum.

2022/2023 wurde das gesamte Pfarrhaus kernsaniert und energetisch aufgewertet. Heute bietet es dem ortansässigen Pfarrer eine neue Wohnung sowie Büroräume, darüber hinaus sind zwei weitere Wohnungen entstanden und an junge Leute vermietet worden. Das ebenfalls renovierte und neu eingerichtete Pfarrheim steht den Loikumerinnen und Loikumern weiterhin als Versammlungsraum zur Verfügung.

Pfarrkirche St. Antonius

Die Loikumer Kirche steht unter Denkmalschutz. Ihre Ursprünge lassen sich nachweislich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen, ältere Vorläuferbauten sind wahrscheinlich. In einer Urkunde von 1541 wird erstmalig die Existenz einer Kapelle in Loikum erwähnt. Die Kirchengemeinde gehörte bis dahin zur Mutterpfarrkirche St. Cyriakus in Hamminkeln, wurde aber in der Reformation selbstständige Pfarrei, als die Hamminkelner Gemeinde der neuen Lehre Luthers folgte.

Baugeschichtlich lassen sich mehrere Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen erkennen. Die letzten großen Renovierungsarbeiten an der Kirche fanden 1985/86 statt. Aus dieser Zeit stammt auch die Neugestaltung des Kirchplatzes, die mit Mitteln des Bistums Münster und des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert wurde.

Das Kircheninnere ist mit verschiedenen Kunstwerken geschmückt und wird von den Loikumerinnen und Loikumern und auch von vielen Gästen als harmonisch und schön empfunden.

Pflanz- und Pflegeaktionen

Seit 1994 führt die Dorfgemeinschaft alljährlich im Herbst Pflanzaktionen im Dorf und im Dorfumfeld durch. So wurde z.B. der Baumbestand der durch Loikum führenden Lindenallee mit 115 neuen Bäumen ergänzt. Im Außenbereich hat die Dorfgemeinschaft 650 Hochstämme (Eichen, Eschen und Erlen), 150 Heister und 1.860 Sträucher (Schlehen, Weißdorn, Hainbuchen und Wildrosen) gepflanzt, die der Kreis Wesel und die Stadt Hamminkeln zur Verfügung gestellt haben. Durch diese Aktionen sind rund 7 Kilometer Wirtschaftswege im Dorfumfeld begrünt worden. Im Dorfkern wurden 780 Stauden gepflanzt

Seit 1993 werden die öffentlichen Grünanlagen im Dorf von der Dorfgemeinschaft regelmäßig gepflegt. Mit ihren Pflanz- und Pflegeaktionen hat die Dorfgemeinschaft wichtige Ziele der „lokalen Agenda 21“ erfüllt und den ökologischen Wert im Dorfkern und im Außenbereich entscheidend erhöht.

Radweg Loikum – Wertherbruch

Die Dorfgemeinschaft Loikum hat zusammen mit dem Heimatverein „Alte Herrlichkeit Wertherbruch e.V.“ des Nachbardorfes im November 2002 bei der Stadt Hamminkeln im Rahmen einer Bürgeranregung den Bau eines Radweges zwischen beiden Dörfern vorgeschlagen. Neben dem Aspekt der Verkehrssicherheit für Kinder, Jugendliche und ältere Radfahrerinnen und Radfahrer ist dabei auf die vielfältigen soziokulturellen Verbindungen zwischen Loikum und Wertherbruch hingewiesen worden. Mit Zustimmung des Rates der Stadt Hamminkeln und Mitteln aus den Stadt-Haushalten 2003 bis 2006 für den Bau ist der Radweg schließlich fertig gestellt worden.

Schnelles Internet – Fiber to the Landlords

Eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit eines Dorfes ist die Versorgung mit dem schnellen Internet. So sind in den Jahren 2013 und 2014 z. B. 90 % der Haushalte im Ortskern und ebenfalls 90 % der Haushalte in den Außenbereichen an das Glasfasernetz (100 000 kbit/s) angeschlossen. Den Anschluss an die schnelle Datenautobahn in den Außenbereichen (100 km Datenleitungen) haben Loikumer Bürgerinnen und Bürgern in Eigenleistung geschaffen.

Schützenbruderschaft

Die St. Antonius – Schützenbruderschaft besteht seit 1763 und ist damit der älteste Verein Loikums. Als katholische Bruderschaft ist sie in besonderer Weise ihrem Motto „Glaube, Sitte, Heimat“ verpflichtet. Die Loikumer Schützen gehören dem Verband der „historischen deutschen Bruderschaften“ an und nehmen regelmäßig an deren regionalen und überregionalen Veranstaltungen teil.

Heute ist die Schützenbruderschaft zwar immer noch katholisch ausgerichtet, aber nicht mehr, wie früher, konfessionell gebunden. Sie ist auch nicht mehr ein reiner „Männerbund“, so dass heute alle Loikumer Bürgerinnen und Bürger Mitglied werden können. Im Jahr 2001 hat sogar eine Frau die Königswürde errungen.

Das Schießen spielt zwar immer noch eine wichtige Rolle, z.B. bei den Vereinsmeisterschaften, beim ‚Fastenpreisschießen’ und vor allem beim Schützenfest, aber seit langem bilden soziale und kulturelle Aktivitäten weitere Schwerpunkte der Arbeit der Bruderschaft.

Auf Initiative der St. Antonius – Schützenbruderschaft Loikum e. V. wurde 1990 das „Stadtschützenfest“ ins Leben gerufen, das neben den Schützenfesten in den einzelnen Ortsteilen zu einem Höhepunkt für alle Hamminkelner Schützen geworden ist.

SC Loikum 77

Der SC Loikum 77 e.V. ist ein Hobby-Fußballclub, der seinen Ursprung einem Fußballspiel zu verdanken hat, das 1977 zwischen einer Mannschaft aus der „alten Siedlung“ und einer Mannschaft aus der „neuen Siedlung“ ausgetragen worden ist. Aus den beiden gegnerischen Mannschaften von damals ist inzwischen ein Verein mit großer integrativer Kraft geworden: Immer mehr Alt- und Neubürger haben aus Freude am Sport zueinander gefunden.

Die Schwerpunktsportart ist nach wie vor Fußball, aber es wird auf dem in Eigenleistung erstellten Feld auch Beachvolleyball gespielt. Das Traditionsspiel „alte Siedlung“ gegen „neue Siedlung“ fand lange Jahre regelmäßig statt. Außerdem werden immer wieder Dorfturniere veranstaltet, bei denen Mannschaften aus den Loikumer Gruppen und Vereinen um den Dorfpokal kämpfen. Es gibt aber auch Turniere mit auswärtigen Mannschaften.

Neben der sportlichen Betätigung und der Freizeitgestaltung kümmern sich die Mitglieder des SC Loikum 77 e.V. in vorbildlicher Weise um die Pflege und Instandhaltung des Sportgeländes und des in Eigenleistung errichteten Mehrzweckpavillons. Eine pfiffige Idee ist die Weihnachtsbaum – Aktion: Anfang Januar sammeln die Hobby-Sportler in Loikum die Weihnachtsbäume ein, nehmen dafür eine freiwillige Spende entgegen und machen aus den ausgedienten Bäumen zu Ostern ein Osterfeuer, zu dem alle Loikumerinnen und Loikumer eingeladen sind. Für die Kinder bis zum Grundschulalter wird dabei eine Ostereiersuche veranstaltet.

Von großem Vorteil für alle ist die Tatsache, dass der „SC“ das Sportgelände und den Pavillon allen Interessierten aus dem Dorf, aber auch auswärtigen Gästen zur Verfügung stellt.

Sport- und Spielplätze

In Loikum gibt es für Sportbegeisterte aller Altersklassen einen Sportplatz und ein Beachvolleyball-Feld. Für die Kinder stehen mit den Spielplätzen am Sportplatz und hinter dem Kindergarten zwei gut eingerichtete Spielmöglichkeiten zur Verfügung. Seit 2020 wird das Angebot durch eine Boule-Bahn auf dem Kindergartenspielplatz ergänzt.

Die Sport- und Spielplätze sind in Eigenleistung von freiwilligen Helferinnen und Helfern angelegt worden, das Material und die Geräte hat die Stadt Hamminkeln gestellt. Gepflegt werden die Sportanlagen am Fußballplatz von Mitgliedern des SC Loikum 77. Bei der Pflege der Spielplätze wird der städtische Bauhof durch Kindergarten-Eltern und Mitglieder der Dorfgemeinschaft Loikum immer mal wieder unterstützt.

Verkehrsanbindung

(siehe Infrastruktur)

Zukunftswerkstatt

2003 hat die Dorfgemeinschaft Loikum im Pfarrheim eine ganztägige Zukunftswerkstatt „Loikum 2020“ durchgeführt, an der 27 Personen aus den verschiedenen Gruppen und Vereinen im Alter zwischen 17 und 84 Jahren teilgenommen haben. Die Struktur der Tagung bestand aus einer Bestandsaufnahme („Wo liegen die Stärken und Schwächen unseres Dorfes?“) und einer Phase der Zukunftsvisionen („Wie lassen sich die Potenziale des Dorfes entwickeln und die Defizite minimieren?“). In vier Arbeitsgruppen (AG 1: „Wohnen und sich versorgen“, AG 2: „Arbeitsplätze und Verkehrsanbindungen“, AG 3: „Bildung und Kirche“, AG 4: „Freizeit, Erholung, Brauchtum“) wurde in einem ersten Schritt die aktuelle Situation analysiert, und anschließend wurden Zukunftswünsche entwickelt und auf ihre mögliche Verwirklichung hin überprüft.

Viele Ideen und Gedanken aus dieser Zukunftswerkstatt sind im Laufe der Jahre in Projekte zum Erhalt und Ausbau der Infrastruktur sowie Aktionen im Sinne der Dableibefürsorge realisiert worden.