Organisation im Dorf

Wie organisiert sich ein Dorf? Aus Notwendigkeiten heraus! So war es schon immer: Orts-Feuerwehren, Bürgerwehren, Nachbarschaften, etc.; zusammen schafft man mehr, als es jeder Einzelne leisten kann. Und man hat zusammen mehr Spaß und Freude. Also gemeinsam für ein besseres Leben Aller.

Und deswegen gibt es natürlich auch bei uns im Dorf eine ganze Reihe an Gruppen und Vereinen; den Schützenverein, das Blasorchester, den SC77, aber auch die Feuerwehr und die Frauengemeinschaft, die Landjugend, die Dorfwerkstatt, sowie noch viele mehr. Jede Gruppe hat dabei ihren gesellschaftlichen Schwerpunkt, ihre persönliche Ausrichtung und Ideen.

Manche Dinge entstehen aber nur, wenn alle, wenn das ganze Dorf dahintersteht. Jetzt kann man ja nicht für jede Idee oder jede Verbesserung und Diskussion darum immer gleich eine Dorfversammlung abhalten. Deswegen hat sich bereits seit Jahrzehnten eine Struktur aus Dorfwerkstatt, Dorfvertreterversammlung und Dorfversammlung etabliert.

Die Dorfwerkstatt ist eine kleine Gruppe von etwa 10 bis 15 Leuten, die einen möglichst großen Querschnitt der Einwohner darstellen, von jung bis etwas älter, Männer, Frauen, aus den verschiedenen Gruppen und Vereinen, die bereit sind, sich regelmäßig um die Belange im Dorf zu kümmern. Im Team werden Ideen aufgenommen, Verbesserungen diskutiert und Projekte angeschoben. Inzwischen ist aus der bisher losen Verbindung der Dorfwerkstatt ein Verein geworden, die Dorfwerkstatt Loikum e. V. Der Verein hat den Vorteil, mit verteilter Verantwortung im Vorstand und in der Mitgliederversammlung nach außen hin entsprechend rechtssicherer handeln zu können. Mitglied im Verein kann jeder in und um Loikum lebende Bewohner mit Bezug zum Dorf werden.

Die Dorfwerkstatt beruft bei größeren Themen und Vorhaben, üblicherweise mindestens einmal im Jahr, eine Dorfvertreter-Versammlung ein. Hier sind – wie der Name schon vermuten lässt – Vertreter aus den Gruppen und Vereinen eingeladen, um Informationen auszutauschen, ein größeres Meinungsbild einzuholen, sowie Abstimmungen auf eine breitere Basis zu stellen. Die Vertreter stimmen sich dazu in ihren jeweiligen Gruppen und Vereinen ab. Somit lässt sich in den allermeisten Fällen ein gutes Gesamtstimmungsbild erfassen und das Interesse von weiten Teilen der Bewohner in Entscheidungen wiedergeben.

Bei besonders wichtigem Informations- oder Abstimmungsbedarf wird eine Dorfversammlung einberufen. Da können dann alle Interessierten zuhören, mitdiskutieren und abstimmen. So haben wir das in den letzten Jahren zum Beispiel beim Thema Glasfaserausbau oder bei der Umfrage zu „Wohnen in Loikum“ gemacht.

Diese Struktur ist anlässlich der Teilnahme am Wettbewerb „unser Dorf hat Zukunft“ auf europäischer Ebene in einem Bild veranschaulicht worden.